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Auf dem Tisch in der Mitte lag traurig ein kleines, flaches Blumenkissen – Optimisten hätten von Minimal Art gesprochen – und auch sonst wirkte der Grossratssaal, obschon besser besetzt als an so mancher Parlamentssitzung, gestern Abend nicht gerade locker-fröhlich-festlich, als die Übergabe des Kulturpreises der Stadt Basel an Kulturvermittler Klaus Littmann anstand.

Als dann Regierungsrätin Schneider, ihre Kollegen Conti, Eymann, Schild und Levin, BaZ-Chefredaktor Hans-Peter Platz, Klaus Littmann und seine Frau Laila mit ernsten Minen in den Saal schritten, wurde es beinahe schon ungemütlich. Doch dann wischten die beiden jungen Musiker Michael Girz am Klavier und Giovanni Reber an der Geige jegliche drohende Tristesse weg und liessen – ihrem Namen «Les Papillons» gemäss – mit einem phantasievoll-überraschenden Potpourri Leichtigkeit und Schwung durch den Raum wehen, gegen die auch Handy-Piepstöne aus einer Damenhandtasche nichts auszurichten vermochten.

Für die behördliche Begrüssung war Regierungspräsident Carlo Conti auserwählt, der zugab, dass eine solche Preisverleihung in einem Saal, in dem politisch gefochten wird, zunächst erstaunen mag. Doch habe Politik und Kultur auch viele Beziehungspunkte. Und mit Betonung hielt er schliesslich fest, dass der Kulturpreis heuer um 10 000 auf 20 000 Franken verdoppelt worden sei, womit nun mit dem Basler Wissenschaftspreis gleichgezogen werde. Endlich.

Für die anschliessende Laudatio war BaZ-Chefredaktor Hans-Peter Platz besorgt, der mit einer erfrischenden Rede aufwartete, die von ironisch-kritischer Distanz und zugleich grosser Freundschaft zum Preisträger geprägt war: «Ich kenne ihn und seine Leistungen sehr gut und das, was er sich manchmal alles geleistet hat, und ich fühle mich mit der Jury solidarisch für die Wahl von Klaus Littmann, der nicht unumstritten, aber unbeirrt ist.»

Platz zeichnete kurz Littmanns Lebensweg nach: 1951 geboren, Kunstakademie Düsseldorf, Begegnung mit dem Basler Galeristen Handschin, von dem «ökonomisch kaum etwas zu lernen war», dafür aber im künstlerischen Bereich. Handschin habe damals mit den Ausstellungen «Hammer I» und «Hammer II» eine Symbiose von Kunst und Küche geschaffen – «eine Eventkultur eben, bevor es diesen Begriff überhaupt gab».

Was Klaus Littmann auszeichne, sei sein Charme, sein Charisma, seine Überzeugungskraft und seine Leichtsinnigkeit, mit der er schon manche Bruchlandung überlebt habe. Über 90 Projekte im In- und Ausland habe er realisiert – vom Airport im Theater über die Backsteininterventionen bis zum Engel auf dem Münster. «Die Auszeichnung ist nicht nur hoch verdient; sie ehrt auch die Stadt. Dass sie sich dafür nicht frei kaufen kann, dafür wird Littmann schon besorgt sein.»

Littmann selber meinte in seinen Dankesworten, dass den Preis auch noch andere verdient haben – seine Mutter etwa, aber auch Joos Hutter, Felix Handschin, Werner Jehle, seine Frau Laila – und Jean Tinguely, der einmal zu ihm gesagt habe: «Du bist einer von uns und ‹Kampfgalerist›.» Und ferner lobte er: «Die Preisverleihung spricht dafür, dass man differenzieren könne zwischen ökologischen respektive ökonomischen Problemen und dem, was man inhaltlich leistet.»

Dann legten «Teufelsgeiger» und Pianist nochmals mit Furor los, bevor zum angeregten Apéro geschritten wurde.

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