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Die Ausstellung wird von Klaus Littmann kuratiert und besteht aus 150 Lithografien dieses grossen Meisters der Kunst des 20. Jahrhunderts, ergänzt durch Fotografien von Ernst Scheidegger, die ihn bei der Arbeit zeigen, wie er aus Ton seine berühmten zerbrechlichen, länglichen Figuren modelliert, die sein spätes Schaffen auszeichneten. Die Werke stammen aus der Privatsammlung von Carlos Gross, der eine der grössten Sammlungen von Lithografien Giacomettis weltweit besitzt.

Aus den Originaldrucken und einem kurzen unvollendeten Text setzt sich das Künstlerbuch Paris sans fin zusammen, das 1969 posthum in einer Auflage von 250 Exemplaren herausgegeben wurde und vielen als Giacomettis künstlerisches Testament gilt. Das Werk als Ganzes ist eine Reise durch Paris, das der Künstler zu Fuß oder im Auto und stets mit einer Mappe Übertragungspapier im Gepäck, auf dem er mit dem Lithografiestift zeichnet, durchquert. Das von ihm gewählte Medium zwingt ihn, nach der Natur und aus einem Guss zu zeichnen sowie nachträgliche Änderungen oder Radierungen zu vermeiden: Es ist seine Art, sich von der an Besessenheit grenzenden Routine des Ateliers, von vertrauten Modellen, stundenlangen Modellsitzungen und den sich unablässig ändernden, verworfenen und neu begonnenen Werken zu lösen, um der Vorstellung einer unmittelbaren Darstellung nachzuhängen. Giacometti bildet auf diese Weise die Boulevards, Cafés, Gebäude und Monumente der Ville Lumière ab und unterbricht diese Reihe nur für einige Akt- und Objektzeichnungen sowie Portraits geliebter Personen ‒ seiner Ehefrau Annette, seines Bruders Diego ‒ und der Prostituierten, mit denen er sich häufig umgibt. Die Lithografien wurden vom Künstler selbst ausgewählt, sortiert und nummeriert. Auf diese Weise vermittelt er seine eigene persönliche und subjektive Sicht auf die Stadt, die ihn 1922 aufnahm.

Geboren im Jahr 1901 im schweizerischen Borgonovo bei Stampa machte Alberto Giacometti seine ersten künstlerischen Gehversuche an der Seite seines Vaters, der Maler war, und widmete sich schon in jungen Jahren der Malerei und Bildhauerei. Anschließend besuchte er verschiedene Kunstschulen in Genf und bewunderte in Italien die Werke eines Giotto und eines Tintoretto. Nach seiner Übersiedlung nach Paris, wo er seine künstlerisch wichtigsten Jahre verbringen sollte, kam er mit der Avantgarde in Kontakt ‒ darunter dem Kubismus, der seine Werke ganz besonders beeinflussen sollte ‒ und befasste sich mit primitiver Kunst. Im Jahr 1928 schloss er sich dem Surrealismus an, von dem er sich 1935 wieder löste, um mit einem Hauptaugenmerk auf dem Figürlichen neue künstlerische Wege einzuschlagen. Während des Zweiten Weltkriegs zog er zurück in die Schweiz und begegnete dort seiner zukünftigen Ehefrau Annette. Nach seiner Rückkehr nach Paris 1945 widmete er sich der Herstellung seiner berühmten stabdünnen Figuren. Seine künstlerische Reife, die sich durch eine bis ans Karriereende verfolgte schaffensfreudige Produktion von Portraits auszeichnet, krönte dann der internationale Erfolg. Alberto Giacometti starb 1966 in Chur.

1. Dezember 2018 – 24. Februar 2019
Täglich von 16 bis 20 Uhr
Eröffnung: 1. Dezember, 17 Uhr
Fondazione Culturale Hermann Geiger
Piazza Guerrazzi 32, Cecina (Livorno)
Eintritt frei

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